Törn 2025 Samos im Bogen Richtung Thessaloniki und zurück nach Samos

Aufwändig reisen wir am Mittwoch, 09. April wegen eines Streiks in Griechenland per Flugzeug statt über Athen nach Samos zunächst mit dem Flugzeug nach Istanbul, dann mit dem Bus nach Kusadasi und letztlich mit der Fähre nach Samos an.
12.04.2025 Wir hören vor der Abreise schon, dass in Griechenland gestreikt wird. Da wir aber trotzdem einchecken können starten wir planungsgemäß unsere Anreise am Mittwoch ganz früh Morgens. Als wir in Zürich am Flughafen ankommen erfahren wir, dass der Flug gecancelt ist. Die Fluggesellschaft kann uns erst wieder einen Flug in 10 Tagen geben. Solange wollen wir natürlich nicht warten und so suchen wir andere Optionen, um nach Samos zu kommen. Letztlich buchen wir einen Flug nach Istanbul, übernachten dort ganz in der Nähe der Hagia Sophia. Am nächsten Tag besuchen wir einige Sehenswürdig- keiten und am Folgetag sitzen wir schon im Reisebus als einzige Nichttürken nach Kusadasi. Die Leute sind überall ganz nett zu uns und im Bus denken sie für uns mit. Im Bus gibt es sogar einen Steward, der immer wieder Ge- tränke und Süssigkeiten kostenlos ausgibt. Nach 9 h Autofahrt kommen wir in Kusadasi an. Am Folgetag gehts ganz früh auf die Fähre, so dass wir schon zu Mittag bei unserer Amigo del Mar ankommen. Wir freuen uns sehr, endlich da zu sein.
13.04.2025 In der Marina ist noch nicht viel los. Aber ich beginne sogleich die Waschmaschine zu befüllen, um die Kissen für die bevorstehende Saison wieder frisch zu machen. Schön ist es hier. Abends als es dunkler wird, wird der Boden angeschimmert. Das Licht haben wir noch nie vorher gesehen. Es gibt tatsächlich unter den Sitzbänken eine Lichtleiste, die uns zuvor noch nie aufgefallen war. Offensichtlich hat Martin eine Sicherung betätigt, die er zuvor noch nie eingeschaltet hat. Jetzt müssen wir nur noch den Schalter für die Leiste finden….:-))
14.04.2025 Wir finden also tatsächlich einen versteckten Schalter um die Lichtleiste zu betätigen und noch einen weiteren, um eine Lichtleiste weiter oben anzuschalten. Wie schön - nach wieviel Monaten insgesamt hier schon auf dem Boot? :-)) Es gibt also immer wieder noch überraschendes Neues zu entdecken. Wer weiss, was wir noch entdecken werden?
15.04.2025 Wir waschen, wienern und sortieren. Bald wollen wir auslauffertig sein. Es ist allerdings klar, dass wir noch kurz in die Werft nach Karlovasi wollen. Wir haben eine Wellendichtung (Stopfbuchse), die uns im letzten Jahr ziemlich genervt hat. Da sie sowieso vermutlich dringend ausgetauscht gehört, wollen wir dies noch vor dem eigentlichen Start erledigen lassen. Dafür muss das Boot aus dem Wasser gehoben werden. Wenigstens können bei dieser Aktion auch gleich die Zinkanoden ausgetauscht und der Drehflügelpropeller gefettet werden. 15.05.2025 Wir rüsten unser Boot wieder auf. Am Bimini musste noch kurz etwas nachgenäht werden - aber das ist ja kein Problem mehr für mich mit der Nähmaschine an Bord. Abends grillen wir mit dem Hafenmeister zusammen. Es sind nur ein paar wenige Schiffseigner da. Tagsüber wird es ohne Wind immer wärmer. Allmählich wirds richtig chillig.
16.04.2025 Wir mieten uns ein Auto und fahren zu der Werft, um die letzten Details zu klären. Beim Warten auf die Übergabe beobachte ich die Hafenkatzen. Die wissen genau wann der nächste Fischer kommt und wo er anlegen wird.
17.04.2025 Wir machen mit dem Mietwagen einen Ausflug nach Pythagori. Wir statten dem Schiffsausrüster einen Besuch ab und kaufen u. a. Kunststoffreiniger, um die Fender sauber zu bekommen. Anschließend eröffnen wir die Segel- saison in Griechenland mit einem griechischen Salat und auch Auberginensalat.
Samos ist sowieso und jetzt im April besonders satt grün. Es gibt wunderschöne Ausblicke.
18.04.2025
19.04.2025
Omelett mit wildem, grünen Spargel
Wir machen Morgens einen Ausflug nach Samos Stadt und genießen ein weiteres Mal die tollen Ausblicke. In Samos gehen wir tatsächlich in einen Lidl, um noch ein paar Vorräte aufzu- füllen. Abends brate ich uns 2 Doraden. Nachmittags beschließen wir die alten, blinden Fenster der Kuchenbude zu ersetzen. Das ganze Vorhaben ist un- glaublich mühsam.
Morgens wird gearbeitet und Nachmittags machen wir einen Ausflug ganz in den Westen der Insel und gelangen in ein völlig abseits gelegenes Dorf, zu dem nur eine Straße hinführt, auf der es auch wieder zurückgehen muss. Es liegt sozusagen am Ende einer Sackgasse.
20.04.2025 Heute ist Ostersonntag. Um genau 12 Uhr gibt es ein großes Böllerwerk. An dem Rauch ist zu erkennen, wo es genau stattfindet. Es sind jedenfalls ordentliche Kracher. Unser Boot bebt teilweise. Die Osterspieße rotieren bereits seit 4 Uhr Morgens auf dem Grill.
21.04.2025 Wir raffen uns auf und nähen noch das 2. zugeschnittene Seitenfenster in die Kuchenbude. Diesmal haben wir aus irgendwelchen Gründen mehr zu kämpfen und das zu- geschnittene Fenster ist in einer Ecke eher zu klein?! Gut, dass ich auch blauen Stoff habe, so dass die Ecke mit Stoff übernäht werden kann. Wir sind unglaublich stolz, dass unser Einsatz von Erfolg gekrönt wird. Morgen wollen wir auf ca. 12 Uhr in der Werft in Karlovasi aufschlagen. … Dann gehts endlich los mit dem Törn in dieser Saison!
Morgens nähen wir ein erstes Seitenfenster der Kuchenbude ein. Es klappt ziemlich gut. Allerdings müssen wir die Nähmaschine um das Stoffknäuel herumbewegen.
22.04.2025 Wir legen morgens schon um halb neun Uhr ab. Es hat wenig Wind und so motoren wir rund 4 h von Ormos Marathokampou um die Ecke herum auf die Nord- seite von Samos nach Karlovasi. Es ist total schön, wieder unterwegs zu sein - wenn auch ohne Wind. Hauptsache wir können alles vor dem Wochenende in der Werft regeln. Bloss keine unnötigen Zeitverzögerungen mehr. Unsere Wellendichtung verabschiedet sich mit Würde. Kein bisschen ist sie warm geworden! Telefonisch kündige ich uns 15 Min. vorher nochmals an. Als wir ins Hafenbecken einlaufen, wird uns schon vom Lift hergewunken. Man hebt das Boot mitsamt uns direkt raus aus dem Wasser. Unser Boot ist kein bisschen vermoost, obwohl es über 5 Monate nur in der Marina lag. Dafür ist allerdings das Antifouling nahezu wegpoliert.
23.04.2025 Gleich Morgens früh erhalten wir schon eine neue Lage Antifouling, die uns bis Herbst reichen sollte. Wir sitzen wie sonst auch in unserem Cockpit und beobachten was um uns herum geschieht. Nebenan wird am Rigg gearbeitet. Um den Mast zu stabilisiern, wird ein Gurtband angebracht. Gut, dass die deutsche Berufsgenossenschaft hier nicht zuschaut! Abends um halb fünf Uhr wird uns tatsächlich noch die neue von uns mitgebrachte selbstentlüftende Wellendichtung eingebaut. Das hat sogar relativ schnell geklappt - allerdings auch Dank des professionellen Werk- zeugs vor Ort und der Erfahrung von Aris, dem die Werft gehört. Er hat in Deutschland eine KFZ-Mechaniker Ausbildung mit Meistertitel bei der Handwerkskammer in Karls- ruhe abgelegt und bis zur Rente in Deutschland gearbeitet.
24.04.2025
Wir kommen tatsächlich um 12 Uhr wieder per Lift ins Wasser und motoren gleich los in Richtung der Insel Fourni. Wir lassen den Motor 1,5 h laufen. Die Wellendichtung ist dicht und wird maximal handwarm in dieser Zeit. Dann setzt Wind ein in Böen bis 30 kn!! Hurra - wir segeln mit 8 kn und rauschen so richtig los. Wir fangen also so an, wie wir letztes Jahr unseren Törn von Kalamata nach Samos beendet haben :-)) Wir sind begeistert.
25.05.2025 Für 5 Euro erstehe ich direkt vom Fischer ein kleines Exemplar für 2 Personen:-) Der Fisch wird für uns 2 Mahlzeiten ergeben.
Nach einer Nacht im Einsatz an der Kaimauer sieht man nicht mehr, dass die Fender frisch gereinigt waren.
Abendstimmung in Fourni. Wir gehen müde und sehr zufrieden früh schlafen.
26.05.2025 Wir kommen in der Marina von Ikaria an. Sie liegt mitten im Ort.
Hier der Blick Richtung Hafenein-/ausfahrt >>
Abends gibt es den 2. Teil vom Thunfisch als Risotto
Die Aussichten sind gut ;-) >>
27.05.2025 Martin passt einen Einstiegsschutz in der Bugkabine an. Am Steg misst und sägt er. Das Material haben wir im Reisegepäck vom ihm schon vorgearbeitet (auch in Istan- bul!) mitgebracht. Ich poliere ein bisschen am Edelstahl herum. Da findet man immer angerostete Stellen. Eigentlich wollte ich nur vorne wo der Anker an einer Edelstahlleiste aufliegt, einen Klebestreifen anbringen. Danach reinige ich noch unser Dinghi, dass von Rumpfpoliturmittel und anderen Flecken übersät ist. Jetzt kann man darauf wieder mit normaler Kleidung sitzen, ohne dass man ganz schrecklich dreckig wird. Heute Abend wollen wir im Ort essen gehen. Bei unserer gestrigen Ortsbesichtigungstour haben wir einige schöne Restaurants gesehen und einen tollen Händler, der frischen Fisch und Fleisch im Angebot hat. Das heisst, dass ich morgen am Montag auf alle Fälle dort einkaufen werde und uns dann bekochen kann. Morgens haben wir schon großes Hafenkino. Ein kleinerer Segler hinter uns, will längsseits ablegen. Irgendwie vermurkst er dann das Manöver und treibt dann durch den Wind nach hinten ans Hafen- becken. Offensichtlich hat er kein Bugstrahlruder, so dass die beste und einfachste Lösung letztlich ist, dass ein Catamaran von der gegenüberliegenden Seite ablegt, so dass er dann ausreichend Raum für sein Ablegemanöver hat. Einige dienstbefließene Männer stehen parat, um ihm mit Leinen herumzuziehen.